Soll man Menschen zu ihrem Glück zwingen?

Hmm, ich gebe zu, dieser Artikel ist nicht mit meinem Mann abgesprochen…ich werde später beichten – einerseits, weil er einfach grad nicht da ist und andererseits erübrigen sich so vielleicht ein paar Diskussionen hihi…aber das ist natürlich eine Strategie, die nur selten angewandt werden sollte und ich werde sie hier unter keinen Umständen empfehlen.
Nun gut kommen wir zu den Tatsachen. Vor ein paar Wochen war ich bei Rossmann und hatte eine Erleuchtung…zumindest hab ich das gedacht. Es hat mich schon eine Weile gestört, das die Zahnbürsten im Badezimmer so schutzlos im Glas stehen…und da waren sie: die kleinen Plastikschutzkappen…natürlich hab ich sie sofort gekauft und Zuhause triumphierend auf die Zahnbürsten gesetzt: Wieder eine Challenge erfolgreich gemeistert.

(c) Tim Reckmann /pixelio.de

Ja, dann kam aber es zu folgender Situation: Ich putze mir Morgens die Zähne und mir fällt auf, dass mein Mann nach dem Zähne putzen die Kappe einfach achtlos auf dem Waschbecken hat liegen lassen…nun ja, beim ersten Mal hab ich gedacht: Er ist es halt noch nicht gewöhnt, das kommt noch und hab noch voller Hoffnung seine Kappe wieder angebracht…diese Situation hat sich bis zum heutigen Tag leider täglich wiederholt…das einzige was sich verändert hat ist meine Laune beim Aufsetzten der Kappe.
Eine zeitlang hab ich gedacht, dass er vielleicht einfach dadurch, dass die Kappe beim nächsten Mal drauf gesetzt wurde merkt, dass es vielleicht Sinn macht es auch zu tun…naja, hat nicht geklappt. Vielleicht hat er gedacht: Es ist eine Zauberkappe oder  er hat gedacht, weil wir so selten streiten sollte er ein wenig Abwechslung ins Eheleben bringen oder aber: Er will gar keine Kappe auf seiner Zahnbürste haben, hmmm…Als ich heute so entnervt vor der Kappe stand sind mir alle diese Gedanken durch den Kopf gegangen und witzigerweise haben wir bis zum heutigen Tag noch kein Wort über diese Kappen gewechselt – normalerweise sprechen wir ja über alles…aber diesmal ist es einfach untergegangen , wahrscheinlich weil ich es schon vergessen hatte, wenn er wieder Heim gekommen ist. Während ich da so stand hab ich darüber nachgedacht, dass ich ja auch manchmal Sachen mache, die er nicht versteht und nervig findet…wie z.B. die Marmeladengläser nicht richtig zudrehen – wenn ich nur daran denke muss ich jedes Mal lachen, weil ich sein Gesicht sehe, wenn er ein Glas anheben will und dann nur der Deckel in seiner Hand hat…hahaha, ja, ich weiß, ist nicht lustig – ich geb‘ mir auch wirklich Mühe das nicht mehr zu machen.

(c) Renee Ries /pixelio.de

Aber zurück zum Thema: Ich bin irgendwie bei dem Gedanken hängen geblieben, dass er vielleicht diese Kappe gar nicht will – sich gar nicht so wie ich über diese wunderbare Lösung freut…und mir ist aufgefallen, dass ich in anderen Bereichen sehr wohl schon gelernt habe Menschen meine Hilfe nicht aufzuzwingen.
Hilfe kann ich anbieten, aber wenn der andere sie nicht will bringt es ja nichts ihm trotzdem unbedingt helfen zu wollen. In solchen Fällen formuliere ich vielleicht manchmal noch, dass mich traurig macht, dass die Person das nicht möchte – je nachdem wie nah mir die Person ist und dann hab ich gelernt es loszulassen. Dadurch werde ich wieder entspannter und die andere Person hat dann tatsächlich die Freiheit zu einem späteren Zeitpunkt doch noch um Hilfe zu bitten oder ich erlebe, dass der andere noch einen ganz anderen Weg findet und kann mich dann mit ihm über die andere Lösung freuen…Und als ich das verstanden habe hab ich mir gedacht: Was solls, dann mach ich das jetzt doch genauso und hab kurzerhand die Zahnbürstenkappe meines Mannes in den Mülleimer geschmissen…war durchaus befreiend :). Und falls er sie dann doch vermisst – liegt noch eine neue im Schrank…die rück ich aber nur mit genauer Gebrauchsanweisung raus :D.

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